Jakob-Redtenbacher-Gasse 25

From Baugeschichte

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47° 3' 42.18" N, 15° 26' 31.95" E


Ehem. Postgarage und Postautowerkstätte, dzt. Nationalbank

Schloss Belriguardo

An dieser Stelle, lt. dem Stadt-Plan von 1892 Kohlengasse 3, stand der Ansitz des Alfred Freiherrn von Moscon, auch Moskon. Robert Baravalle dazu in der Kleinen Zeitung vom 22. Juli 1941: "Hinter dem heutigen Finanzgebäude steht in der Redtenbachergasse ein altes Barockschlößchen. Sein jetziger Zustand stimmt schier wehmütig, wenn man bedenkt, daß seine einstigen Besitzer ihm mit Recht den stolzen Namen Beliquardo [richtig: Belriguardo], d. h. der schöne Anblick, beilegten. Im Juli 1810 erwarb die Freundin des Freiherrn Anton Alfred v. Moskon, Gräfin Elise Brenner, vom Dr. med. Johann Maxl das Haus auf der Kühtratten Nr. 178 samt der dazugehörigen Wenkheimschen Wiese (beiläufig 4 Joch = 2 Hektar 30 Ar) um den Preis von 20.000 Gulden W.-W. Auf diesen Gründen [sein eigener Grund lag direkt daneben] legte Moskon seinen weit über die Grenzen unserer engeren Heimat hinaus berühmten Musterobstgarten an. Zahlreiche Obstbaumzüchter von nah und fern fanden sich ein; auch Erzherzog Johann besichtigte wieder holt die Anlagen und förderte nach Kräften die Bestrebungen Moskons, um die Hebung der heimischen Obstbaumzucht. Nach Moskons frühem Tode am 16. Jänner 1822 ging der Besitz im Jahre 1825 in das Eigentum des Karl E. v. Bissing über, der den Grund anderen Zwecken dienstbar machte."

Die Indikations-Skizze zum Franzizeischen Kataster von 1829 zeigt hier auf Bauparzelle Nr. 127 als Eigentümer des damals noch der Kommende Leech untertänigen Hauses mit der Hausnummer 178 schon den Karl Edler von Bissing an. Von 1859 bis 1809 finden wir die Familie Nagele als Eigentümerin der „Nagele Burg“, 1902 gehört es der Österr. Waffenfabriksgesellschaft in Steyr, von der es im September 1930 der Österreichische Bundesschatz erwarb. Hans Pirchegger schrieb noch 1927: "Vielleicht stand hier oder i. d. nächsten Nähe der Hof der Fladnitzer, der dem deutschen Orden zinste. Der Garten ist längst dahin, das Haus steht noch, eine halbe Ruine, zwischen dem Gaswerk u. dem Finanzgebäude, ein Stück Vergangenheit inmitten der Gegenwart." Ältere Bewohner des Viertels erinnern sich noch an das alte Gebäude, in dessen Garten ein Eislaufplatz angelegt war. 1957 fiel der Bau einer Garage zum Opfer.

(Weitere Quellen: E. Münzer, Als die Stadt noch am Lande war; G. Hlawka, Gartenstadt; Stadtarchiv Graz)

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